Freitag, 10. August 2012

Mann, ist das ´ne Wurst!

Der oberste der Bremer Stadt-
musikanten hat künftig nichts
mehr zu lachen.
Ein Shitstorm wütet über Bremen. Genauer gesagt über dem Fußballverein, der an der Weser liegt. Vor wenigen Stunden hat der Verein bekannt gegeben, dass die Firma Wiesenhof der neue Sponsor des Vereins ist und somit einen Platz auf dem Trikot der Werderaner bekommt. Der Club wird sich gefreut haben, dass er nach der langen beschwerlichen Suche nach einem Geldgeber ein Finanzkräftiges Unternehmen gefunden hat. Ob man aber auch bedacht hat, dass die Produktionsverfahren des Konzerns so gar nicht beliebt sind, scheint fraglich. Wiesenhof gehört zur PHW-Gruppe. Glaubt man Wikipedia, ist die "PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG [...] der größte deutsche Geflügelzüchter und -verarbeiter[2] sowie eines der größten Unternehmen der deutschen Lebensmittelindustrie (Rang 30 unter den größten Lieferanten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels; Stand 2005/06) und damit auch eines der bedeutendsten Unternehmen in Niedersachsen. Pro Woche schlachtet die PHW-Gruppe rund 4,5 Millionen Hähnchen, davon sind nach eigenen Angaben 10.000 Biohähnchen.[3] Daneben ist die PHW-Gruppe auch ein führender Anbieter von Tierfutter und Impfstoffen für Tiere." Diese zahlen sind beeindruckend und waren vermutlich auch der Anlass warum die Tierschutzorganisation Peta sich das Unternehmen einmal genauer angeguckt hat. Mit einem - wie man bei einer solch enormen Massengeflügelzucht erwarten kann - unschönen Ergebnis:
Man stellte eine Überzüchtung der Tiere fest, sodass manche auf dem Rücken lagen und nicht in der Lage waren von alleine aufzustehen. Das kann für die Tiere bedeuten, dass sie verdursten oder verhungern. Zusätzlich lagen tote Enten zwischen den lebenden. Und noch junge Küken wiesen schon Koordinationsprobleme auf.
Laut PETA war dieser ins Auge genommene Masthof kein Einzelfall sondern nur einer unter vielen. Die Tierschutzorganisation fordert daher u.a. dazu auf, den Hersteller zu boykottieren.
Offensichtlich haben schon einige Menschen von den Peta berichten gehört. Die Werder-Facebook-Seite wird von Nachrichten überflutet, die den Verein für die Sponsorenentscheidung kritisieren und auffordern das Vertragsverhältnis zu kündigen. Auch bei Twitter macht die Meldung bereits die Runde. Oft wird das Thema parodistisch aufgearbeitet. Social Media Phänomen Hans Sarpei beispielsweise twittert: "Kaum ist Wiese vom Hof, kommt Wiesenhof. " Auch n-tv heizt schonmal die Wortspielkönige an und stellt geflügelgeprägte Spieltaganalysen für die kommende Saison vor. Überall im Internet stößt man auf Kritik an der Entscheidung des Vereins, es gibt sogar eine Petition, die den Sportclub dazu bringen soll, sich von Wiesenhof zu befreien.
Und was macht der SV Werder Bremen? Das wovon jeder der sich ein wenig mit sozialen Medien beschäftigt abrät. Laut Facebook-Usern löscht der Verein fleißig posts von der eigenen Seite. Wenn man in der Vergangenheit etwas aus dem Kitkat-Greenpeace Debakel gelernt hat, dann ist das wohl, dass dies kontraproduktiv ist.
Ob die Kicker der Weser sich noch über das vom Geflügelhersteller versprochene Geld freuen können, ist mehr als fraglich. Der Imageschaden des Solarzellennutzenden Vereins ist enorm. Zahlreiche Fans kündigen bereits an, in den kommenden Jahren auf einen Trikotkauf zu verzichten oder dem Verein ganz den Rücken zu kehren. Das Merchandising wird auf alle Fälle einen Dämpfer erleben. Anderen Vereinen wird dies eine Lehre sein. Nicht zuletzt durch soziale Medien wird den Verbrauchern immer mehr ihre Verantwortung deutlich. Durch  gezielten Konsum lassen sich die Interessen der Verbraucher bei den Herstellern durchsetzen. In der Wissenschaft redet man hierbei vom Consumer Citizen(Vgl. Politik mit dem Einkaufswagen, S. 8). Wird der Boykott der Werderaner so durchgezogen, wie es der Shitstorm ankündigt, wird der Druck auf den Bremer Club enorm sein.
Viele Fans sind verärgert und nicht wenige denken über den zuständigen für Öffentlichkeitsarbeit des Vereins wahrscheinlich nun: "Mann, ist das ´ne Wurst!"

Quellen:

  • Baringhorst, Kneip, März Niesyto: Politik mit dem Einkaufswagen

Dienstag, 7. August 2012

Internetwahlkampf und das liebe Geld

Chris Brown, "Wall Street"
Some rights reserved.
Quelle: www.piqs.de
Unfassbar! Oder was will man dazu sagen, wenn man liest, dass sich der Amerikanische Präsidenschaftskandidat Mitt Romney zahlreiche Follower auf Twitter gekauft hat. In den USA ist die Verbindung von Politik und sozialen Medien deutlich ausgeprägter als in Deutschland, wie dieses Beispiel wieder einmal zeigt. Was sich Romney davon erhofft hat, ist für mich aber fraglich. Möchte er sich einfach als beliebt darstellen und hofft auf Effekte der Schweigespirale? Gewählt wird auch in den USA immer noch nicht von Twitter Accounts, sondern von Menschen. Stimmen kaufen kann man sich auf direktem Wege zum Glück nicht. Werbung kaufen kann man hingegen schon. Und das bringt Wähler. Darin unterscheidet sich der deutsche Wahlkampf allerdings kein Stück vom Amerikanischen.
Die US-Präsidenschaftskandidaten verfolgen unterschiedliche Strategien. Während Romney auf Großinvestoren, wie die Milliardäre Charles und David Koch,  setzt, versucht Obama (ohne das er Großspenden abgeneigt wäre) sein Geld von Personen aus der Mittelschicht zu bekommen - Mithilfe eines Gewinnspiels. Drei Dollar muss man zahlen, um in einen Lostopf zu kommen. Gewinnen kann man ein Abendessen im Hause der Obamas.
Schon im letzten Wahlkampf, als Obama im Internet spenden sammelte, hat der derzeit wichtigste Mann der Welt auf die Mittelschicht gesetzt. Auf der Seite MyBO - myBarackObama konnte man spenden. Dies brachte Obama zum einen Geld zum anderen wurde die Emotionale Bindung zwischen Spendern und Obama verstärkt. Der Stein, dass Politik auch im Web 2.0 einen Platz hat, wurde so erst richtig ins Rollen gebracht.
Schade, dass Politik in den sozialen Medien oft mit Geld verbunden ist. Aber wenn man es genau betrachtet stellt man etwas positives fest: Ohne das Internet hätte Barack Obama keine Chance gegen die Milliarden anzukommen, die Mitt Romney von Großunternehmern bezieht. Großunternehmen würden also den Wahlkampf steuern und nicht die einzelnen Bürger. Durch das Internet, indem sich viele kleine Spenden zusammenfinden, können die Bürger am Wahlkampf partizipieren. Eine Art politisches Crowdfunding. Das Rad des Walhkampfs wurde somit um eine demokratische Speiche erweitert.

Bis die Tage...

Montag, 6. August 2012

Ich bin Neugeboren

Hallo Welt,
in der Uni habe ich mit sozialen Medien zu tun, in der Zeitung lese ich davon und im Internet halte ich mich auch noch in Ihnen auf. Schrecklich. Oder gut? Ich bin mir da nicht immer ganz sicher, aber wer ist das schon. Das die ganze Geschichte Vor- und Nachteile hat ist nichts neues. Dass Personen versuchen nur das gute davon mitzunehmen auch nicht. Für mich allerdings schon. Ich hatte lange Zeit nur einen Auftritt in den sozialen Medien und das war bzw. ist meine Facebook-Präsenz. Dort halte ich aber alles unter Verschluss, poste fast nie etwas und tue so als ob ich gar nicht da bin. Ich lasse also die Vor- und die Nachteile weitestgehend an mir vorbeigehen. Doch damit ist jetzt Schluss. Ab heute wird gebloggt, getwittert, geLinkedInt (oder wie man das ausdrücken möchte) und das ganze, weil ich es leid bin, nur über die sozialen Medien zu lesen. Ich will sie erleben. Jetzt.
Also mache ich gerade das, was man so in den sozialen Medien macht. Ich schreibe einfach meine Gedanken nieder und bin authentisch. Ich versuche nicht authentisch zu sein, weil man das nicht versuchen muss, wenn man einfach schreibt, was man denkt. Ich bin es also einfach.
Das hier ist ab heute mein Blog oder wenn man so will mein öffentliches Tagebuch. Ich veröffentliche allerdings nicht meine geheimen Liebschaften oder anderweitige private Sachen, sondern möchte mich hier mit den sozialen Medien auseinandersetzen. Wie man Sie für verschiedene Dinge nutzen kann, was mir Spaß macht, was nicht, was mir etwas bringt und was nicht.
Ich habe mich zwar bestimmt schon mehr mit dem Thema auseinandergesetzt als die Durchschnittsnutzer, denke aber wie Sokrates und sage: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ich will hier also lernen mit den sozialen Medien umzugehen und gleichzeitig erklären was die sozialen Medien so bieten. Als Student komme ich gerade natürlich auf die Idee, weil ich eigentlich eine Hausarbeit schreiben sollte.
Nunja so viel erstmal von mir.

Habt ihr Verbesserungsvorschläge für mich, Kritik oder irgendwelche Anmerkungen posaunt es einfach raus. Ich setze auf die Macht der sozialen Medien, in denen ihr mir alle helfen könnt Wissen zu erlangen.

Bis die Tage...